Sieraków (deutsch Zirke) ist eine Stadt und Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde in Polen. Der Ort liegt im Powiat Międzychodzki der Wojewodschaft Großpolen.
Geographische Lage
Sieraków (Zirke) liegt an der Warthe, etwa 65 Kilometer Luftlinie nordwestlich der Stadt Posen.
Geschichte
Zirke verfügte bereits in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts über Stadtrecht; 1458 hatte die Stadt dem Heer sechs ausgerüstete Soldaten zu stellen. Um und vor 1524 befand sich hier eine königliche Zollstelle. Zirke war eine adlige Stadt, zu der auch eine Grundherrschaft gehörte; am Ende des 18. Jahrhunderts befand sich die Stadt im Besitz des Grafen Lukas von Bninski.In der Stadt befanden sich eine evangelische Pfarrkirche, eine katholische Pfarrkirche, ein Franziskanerkloster mit einer Klosterkirche und eine Synagoge.
Im 19. Jahrhundert gab es in Zirke eine Reihe von gewerblichen Betrieben, und die Stadt hatte einen Bahnhof mit einer Güternebenstelle der Line Meseritz – Rokietnice der Preußischen Staatsbahn. In Zirke befand sich ein staatliches Gestüt. 1919 musste das Königlich-Preußische Posen'sche Landgestüt in das „Friedrich-Wilhelm-Gestüt“ nach Neustadt (Dosse) evakuiert werden, da die Provinz Posen nach dem Posener Aufstand (1918–1919) und den ultimativen Forderungen des Versailler Vertrages zum Großteil an die Zweite Polnische Republik fiel.
Seit 1939 war Zirke wieder Teil des Regierungsbezirkes Posen im 1941 neu gebildeten Landkreis Birnbaum (Wartheland), Reichsgau Wartheland. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Roten Armee besetzt. Die Stadt wurde anschließend der polnischen Verwaltung übergeben. Soweit die deutsche Bevölkerung nicht geflohen war, wurde sie in der Folgezeit vertrieben.
Einwohnerzahlen
1800: 1.206, darunter 253 Juden
1837: 1.908
1861: 2.514
1875: 2.542
1880: 2.944
1890: 2.926, darunter 1.244 Evangelische, 1.538 Katholiken und 99 Juden
2014: 6.108
Gemeinde
Zur Stadt- und Landgemeinde (gmina miejsko-wiejska) gehören neben der Stadt Sieraków weitere 15 Ortsteile (deutsche Namen amtlich bis 1945) mit einem Schulzenamt (sołectwo):
Bucharzewo (Bucharzewo, 1943–1945 Schönwald)
Chalin (Chalin, 1943–1945 Wilhelmstal)
Chorzępowo (Chorzepowo, 1943–1945 Stranddorf)
Góra (Gora, 1943–1945 Berghütten)
Grobia
Izdebno
Jabłonowo
Kaczlin (Katschlin, 1943–1945 Waldhöfen)
Kłosowice (Klosowitz , 1943–1945 Klaswiesen)
Lutom (Luttom, 1943–1945 Gerritshof)
Lutomek (Lutomek, 1943–1945 Kleinluitom)
Ławica (Lawica, 1943–1945 Freiberg)
Marianowo (Marianowo, 1943–1945 Marienhof)
Przemyśl (Przemyschel, 1943–1945 Mahldorf)
Tuchola (Tucholle, 1943–1945 Tuchenau)
Weitere Ortschaften der Gemeinde ohne Schulzenamt sind:
Błota
Borowy Młyn
Czapliniec
Dębowiec
Gospódka
Jeleniec
Jeziorno
Kobylarnia (Kobylarnia, 1943–1945 Hirschdorf)
Kukułka
Lichwin
Pławiska
Śrem
Söhne und Töchter der Stadt:
Quelle (Text): Wikipedia